Die Idee der "Enhanced Games" klingt verrückt, aber was heißt das schon heutzutage. Konkret geht es bei diesem Vorschlag für eine Sport-Veranstaltung darum, dass Athleten leistungssteigernde Mittel nehmen dürften. Quasi Doping-freie Spiele. Präsidenten-Sohn Donald Trump Junior pumpt Geld in das Projekt. Norwegische Biathleten fürchten das Schlimmste.
Olympische Spiele auf Steroid? So könnte man plakativ die Idee der Enhanced Games bezeichnen. In den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass die Investorengruppe "1789 Capital" viel Geld in das Projekt gesteckt haben soll. Das teilte der Gründer Bewegung Aron D'Souza mit. Angeführt wird "1789 Capital" von Donald Trump Jr.
Die "Enhanced Games" versprechen unter anderem gigantische Prämien für Weltrekorde, zum Beispiel im Schwimmen und 100-Meter-Lauf. Ärzte sollen gemäß Idee der Initiatoren die Sportler überwachen.
Trump Junior teilte mit, dass die Enhanced Games Ausdruck von "echtem Wettbewerb, echter Freiheit und echten Rekorden" seien.
Ein solches Experiment birgt naturgemäß Gefahren. Im norwegischen Biathlon- und Langlauf-Team herrscht blankes Entsetzen.
"Es ist völlig verrückt. Es scheint, als hätte er völlig den Verstand verloren, zumindest was seine sportliche Perspektive angeht", sagte Biathlet Vetle Sjåstad Christiansen dem "NRK" zu dem Vorschlag.
"Aber sie sind noch schlimmer. Nein, ich bin wirklich sprachlos. Es gibt kein Ende", ergänzte Skilangläufer Pål Golberg.
"Es ist absolut komisch, das ganze Projekt. Also ja, ich denke, es ist für alle, die den reinen Sport nicht beherrschen, die in diese Richtung denken" sagte Biathlet Tarjei Bö .
Viele Athleten sehen die Gefahr, dass es zu gesundheitliche Schäden und Doping-Missbrauch kommen könnte.
"Die Dopingregeln sind im Grunde dazu da, die Athleten davor zu schützen, gefährliche Dinge zu tun und ihren Körper zu sehr zu belasten. Es geht darum, dass wir uns nicht mit allen möglichen Dingen vollstopfen müssen, um schnell zu sein. Ich halte das also für eine idiotische Idee", warnte Langlauf-Teamkollegin Astrid Øyre Slind .
Auch Slind hat Angst vor dem Worst Case. "Das ist einfach gefährlich für die Gesundheit. Ich denke, dass es im Zusammenhang mit einer solchen Doping-Olympiade zu Todesfällen kommen könnte."
Als Beispiel muss der Radsport herhalten. "Wir haben es schon bei der Tour de France gesehen. Es gab Tote über Tote, wahrscheinlich durch eine Überdosis Drogen verursacht. Das ist zu viel. Ich denke, wir sollten sehr vorsichtig damit sein, alles zu versuchen, um die Grenzen zu verschieben. Ein Leben ist mehr wert als ein Weltrekord", sagte Christiansen.
Das IOC, das die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles austrägt, hat die Idee der Enhanced Games übrigens schon abgelehnt.