Dicke Überraschung bei der Darts-WM in London: Altmeister Peter Wright hat Titelverteidiger Luke Humphries bereits im Achtelfinale ausgeschaltet - und das in beeindruckender Manier mit 4:1 nach Sätzen.
Das Duell zwischen dem Weltranglistenersten Humphries und dem Schotten WillBet Bonus – Bis zu 500 € Willkommensbonus sichernWright hatte seine Schatten voraus geworfen. "Snakebite" kündigte vor dem Turnier an, Humphries und Vize-Weltmeister Luke Littler zu "vernichten". Der Engländer antwortete: "Ich bin nur noch einen Weltmeistertitel davon entfernt, mit seiner Karriere mitzuhalten, und ich bin etwa 25 Jahre jünger. Ich denke, das würde alles übertreffen, was er im Sport erreicht hat."
Als die Pfeile flogen, gelang dem Altmeister der bessere Start und Wright sicherte sich den ersten Satz. Humphries suchte sein bestes Spiel, doch glich auch ohne dieses zum 1:1 aus.
Der Satzgewinn zeigte jedoch keine beflügelnde Wirkung. Immer wieder haderte der Engländer mit seinen Würfen, blieb im Durchschnitt zwar auf Augenhöhe mit Wright, aber weit hinter seinen eigenen Erwartungen zurück.
Mit einer überragenden Doppel-Quote von zeitweise über 70 Prozent nutzte der Schotte jeden Fehler seines Kontrahenten eiskalt aus und ging mit 3:1 in Führung.
Im anschließenden fünften Satz preschte Wright im Eiltempo davon, sicherte sich mit dem entscheidenden Wurf auf die Doppel-Acht seine siebte Viertelfinal-Teilnahme und lieferte sein bestes Spiel des Jahres.
"Ich habe das ganze Jahr über mit meiner Form zu kämpfen, was ärgerlich ist, weil ich weiß, dass ich immer noch Dart spielen kann", sagte Wright anschließend bei "Sky Sports".
Humphries habe ihm "eine Menge Chancen gegeben und nicht so gespielt, wie er es kann. Ich bin froh, dass ich nicht gegen den Luke vom letzten Jahr gespielt habe, als er fantastisch war", fügte der zweifache Weltmeister hinzu.
Als erster Profi ins Viertelfinale eingezogen war zuvor Gerwyn Price durch einen 4:2-Erfolg im schottischen Duell gegen seinen Landsmann und Kumpel Johnny Clayton.
Nach seinem emotionalen Sieg im nervenaufreibenden 4:3-Krimi gegen Joe Cullen samt feuchter Augen auf der Bühne erwischte der 39-Jährige wieder einen fulminanten Start und sicherte sich im Eiltempo dank eines 107er-Durchschnitts die ersten beiden Sätze.
Danach begann ein Auf und Ab. Zunächst fand der Weltranglistensiebte Clayton mit zwei High Finish über 121 und 141 Punkte zurück in die Partie und glich, von mehreren Fehlern von Price begünstigt, zum 2:2 aus.
Dann hatte erneut der "Iceman" Oberwasser und stellte mit dem gewonnenen fünften Satz die Weichen auf Sieg, den er daraufhin perfekt machte.
Weiter mit im Ally Pally dabei ist Robert Owen, der zuvor Gabriel Clemens geschlagen hatte. Im letzten Drittrunden-Match gegen Ricky Evans lieferte der 40 Jahre alte Waliser einen großen Kampf und siegte letztlich mit 4:2.
In der Nachmittagssession hatte es zuvor eine weitere Überraschung gegeben: Dimitri Van den Bergh musste nach einem 0:4 gegen Callan Rydz seine Koffer packen.
"Damit hätte man auf keinen Fall in der Deutlichkeit gerechnet. Dass Rydz eine realistische Chance hat, das war im Vorfeld klar, aber nicht so deutlich, dass er Dimitri Van den Bergh einen Whitewash verpasst", sagte der frühere WM-Teilnehmer Max Hopp bei "Sport1".
Rydz überzeugte mit einem Drei-Darts-Average von 105,31 Punkten. Zwischenzeitlich stand der Engländer sogar bei fast 120 Zählern im Schnitt.
Van den Bergh (94,79 Punkte) fand dagegen nie zu seinem A-Game. "Er konnte mit dem Tempo nicht mitgehen, er hat keinen Weg gefunden, sein Spiel anzuheben. Rydz hat ihm aber auch keine Chance gelassen", analysierte Hopp.
In der Runde der letzten 16 trifft Rydz nun auf Clemens-Schreck Owen.
Jeffrey de Graaf machte zudem das Achtelfinal-Match gegen Superstar Michael van Gerwen klar. 4:1 siegte der in den Niederlanden geborene Schwede gegen Paolo Nebrida von den Philippinen. In der zweiten Runde hatte de Graaf überraschend Ex-Weltmeister Gary Anderson mit 3:0 aus der WM gekegelt.
Apropos Weltmeister-Besieger: Kevin Doets zog durch ein 4:2 gegen Krzysztof Ratajski ins Achtelfinale ein. Dort trifft der Niederländer auf Chris Dobey. Doets hatte in der zweiten Runde überraschend "Bully Boy" Michael Smith ausgeschaltet.